Thierry Neuville: Rallye Kroatien trotz Fahrfehler kein Desaster

Ein Fahrfehler am Schlusstag der Rallye Kroatien bringt Thierry Neuville um die Chance auf den Sieg, hat aber keine Auswirkungen auf die WM-Wertung

(Motorsport-Total.com) - Enttäuschung auf der einen, Erleichterung auf der anderen Seite: So lässt sich die Gemütslage von Hyundai-Pilot Thierry Neuville nach der Rallye Kroatien, dem vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024, zusammenfassen.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuvilles Abflug blieb sportlich nahezu folgenlos Zoom

Nachdem der Belgier die Rallye über weite Strecken angeführt und sich einen packenden Dreikampf mit den Toyota-Piloten Elfyn Evans und Sebastien Ogier geliefert hatte, brachte ihn ein Fahrfehler auf der drittletzten Prüfung um die Chance auf den Sieg. Am Ende belegte Neuville hinter Ogier und Evans den dritten Platz, verteidigte aber aufgrund der neuen WRC-Punkteregel seinen Vorsprung von sechs Zählern auf Evans in der Gesamtwertung.

"Natürlich ist die Enttäuschung groß, aber auf der anderen Seite wurden wir gestern nach unserer großartigen Fahrt am Freitag und Samstag [mit 18 Punkten] belohnt, und das waren wichtige Punkte, die den Unterschied ausgemacht haben", sagt Neuville gegenüber Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

Als Führender nach dem Samstag kassierte Neuville 18 Punkte, für Rang sieben in der "Super Sunday"-Wertung kam ein Zähler hinzu. Evans erhielt für seinen zweiten Platz am Samstag 15 Punkte, drei für die "Super Sunday"-Wertung und einen für die Powerstage und kam damit ebenfalls auf 19 Zähler.

Neuville profitierte von der neuen Punkteregelung. Nach dem bis zum Ende der vergangenen Saison gültigen System hätte er für Rang drei nur 15 Punkte erhalten, während Evans ebenfalls 19 Zähler kassiert hätte.

"Wir können nicht sagen, dass es ein Desaster war", resümiert Neuville. "Die Prüfung [auf der wir den Unfall hatten] war wirklich schwierig, aber was passiert ist, ist passiert. Ich habe mein Bestes gegeben, um es zu vermeiden, aber wir waren einfach zu spät dran. Als ich die Pace-Note bekam, habe ich sofort gebremst, aber die Kurve war so eng, dass ich nichts mehr machen konnte", schildert Neuville den Abflug auf der 18. Wertungsprüfung.

Beim Einschlag in eine Baumgruppe wurde sein Hyundai i20 N Rally1 beschädigt. Am schlimmsten war der Verlust des oberen Teils des Heckflügels. Durch den fehlenden Abtrieb wurde das Auto "unfahrbar", so Neuville. "Ich bin auf der letzten Prüfung schnell gefahren und habe 30 Sekunden verloren."

Unter dem Strich liegt Neuville nach vier von 13 Saisonläufen im Kampf um den WM-Titel weiter auf Kurs. Allerdings rechnet der Hynudai-Pilot damit, dass es bei den kommenden Rallyes schwer wird, die WM-Führung mit Startplatz eins am ersten Tag zu verteidigen.

"Es ist kein Geheimnis, dass es ab Portugal mit mehreren Schotterrallyes hintereinander hart für uns wird", sagt er. "Ohne wirklich starken Regen oder andere Umstände wird es für uns schwierig, am Freitag und Samstag viele Punkte zu holen, aber am Sonntag könnte es etwas besser laufen, wenn wir eine bessere Position auf der Straße haben."

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