Jules Gounon nach Debüt im Alpine A424: "Wie ein großer Lastwagenfahrer"

Jules Gounon absolvierte in Imola sein Debüt im Alpine-Hypercar - Wie die Premiere des Franzosen lief und warum er sich "wie ein großer Lastwagenfahrer" fühlte

(Motorsport-Total.com) - Jules Gounon kam beim zweiten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) kurzfristig zu seinem Hypercar-Debüt, weil er den verletzten Ferdinand Habsburg ersetzte. Dabei hatte der Franzose vor allem wegen seiner Körpergröße von über 1,80 Meter mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. "Ich fahre ein bisschen wie ein großer Lastwagenfahrer", scherzt Gounon.

Titel-Bild zur News: Jules Gounon

Jules Gounon kam sich "wie ein großer Lastwagenfahrer" vor Zoom

Der Franzose teilte sich den Alpine #35 mit Paul-Loup Chatin und Charles Milesi, wobei vor allem Milesi deutlich kleiner ist als Gounon. "Wir müssen also einen Kompromiss eingehen", erklärt der Franzose im Gespräch mit Motorsport-Total.com, insbesondere in Hinblick auf die Pedalerie: "Im GT-Auto wäre das sehr schön, weil ich das Pedal einfach bis zum Ende durchtreten würde, aber [im Alpine] sind die Pedale fixiert."

Deshalb fühlte sich Gounon vor allem zu Beginn des Wochenendes "nicht sehr wohl", zumal der Franzose "nicht viel" vorbereitet war. Denn der erste Renneinsatz des Alpine-Ersatzfahrers kam schneller als erwartet. "Das erste Mal, dass ich das Auto gefahren bin, war [Anfang Feburar] in Barcelona, zum ersten Kennenlernen mit dem Auto, wo ich 30 Runden gefahren bin."

"Dann hatte ich einen Einsatz beim Langstreckentest im Motorland [Aragon in Spanien]", erinnert der 29-Jährige. Hinzu kamen weitere Runden in den Freien Trainingssitzungen in Imola, doch wirklich viel Fahrzeit mit dem Alpine A424 hatte der erfahrene GT-Pilot am Ende nicht. "Man muss sich ziemlich schnell an das Auto anpassen."

"Eine völlig andere Welt" für Gounon

"Wenn es ein GT-Auto wäre, würde ich sagen, dass es für mich ganz anders wäre, denn egal um welches Auto es sich handelt, ich kenne die Kategorie in- und auswendig und weiß, dass ich mit jedem GT-Auto im Fahrerlager nach 15 Runden da [bei der Musik] wäre."

Jules Gounon hat wenig Erfahrung mit dem Prototypen

Jules Gounon hat wenig Erfahrung mit dem Prototypen Zoom

Mit den Prototypen hat Gounon allerdings nur wenig Erfahrung, sodass es für ihn "eine völlig andere Welt" ist. "Ich komme von einem sehr weichen Auto mit viel Rollen [Wanken] zu einem sehr steifen Auto ohne Rollbewegung, ohne ABS, aber mit viel Leistung und Abtrieb", erinnert der Franzose an seine Vergangenheit im GT-Sport.

"Es ist alles, wovon ich schon immer geträumt habe", sagt Gounon. "Aber dieses Wochenende bin ich immer noch etwas angespannt, weil ich das Team nicht im Stich lassen möchte." Am Ende landete das Alpine-Trio auf dem 13. Platz. "Mein Ziel war es, Fehler zu vermeiden und ich bin froh, dass ich das geschafft habe, obwohl ich noch viel über den Prototypen lernen muss."

Gounon: "Muss noch eine Menge lernen"

"Ich würde nicht sagen, dass wir enttäuscht sind, denn wir sind hier, um zu lernen", sagt Gounon, der noch einmal daran erinnert, dass Alpine ein Neuling in der Hypercar-Klasse ist und gegen Hersteller fährt, die in der WEC und IMSA die doppelte Menge an Daten sammeln. "Wir dürfen während der Saison nur zehn Testtage haben, was dem Ingenieur nicht viel Zeit zum Lernen lässt. Und diese Autos sind sehr komplex."


Fotos: WEC 2024: 6 Stunden von Imola


Nur die Umstände, wie Gounon zu seiner WEC-Premiere kam, freuen den Franzosen nicht. "Ferdinand ist einer der nettesten Jungs im Fahrer, es ist immer schwierig", denkt der Alpine-Ersatzfahrer an seinen verletzten Teamkollegen. "Aber am Ende des Tages ist meine Reserverolle dafür gemacht, wenn sich jemand verletzt. Man muss da sein und den Job wahrnehmen."

"Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass es so früh kommt", gibt der Alpine-Ersatz zu. "Meine Vorbereitung war also wirklich nicht darauf ausgelegt, hierherzukommen. Ich muss also noch eine Menge lernen." Ob Gounon auch beim nächsten Rennen in Spa (11. Mai) im Cockpit sitzen wird, ist noch unklar.

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