MotoGP-Regeln 2027 fixiert: Umstellung auf 850er-Motoren, Devices verboten

Die MotoGP zurrt ihre Regeln ab 2027 fest: Der Hubraum wird verkleinert, die Devices sind Geschichte und auch bei der Aerodynamik gibt es Einschnitte

(Motorsport-Total.com) - Die Grand-Prix-Kommission der MotoGP hat am Montag das neue Regelwerk für 2027 bestätigt. Damit einher geht eine Verkleinerung des Hubraums von 1.000 auf 850 ccm. Darauf hat sich die Meisterschaft in Zusammenarbeit mit den Herstellern neben einer Reihe anderer wichtiger Punkte geeinigt.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Für die MotoGP-Hersteller wird sich ab 2027 einiges ändern Zoom

Der Vorschlag, die Motoren zum ersten Mal seit 2007 zu verkleinern, wurde von der Notwendigkeit angetrieben, die Geschwindigkeiten der Motorräder zu reduzieren, um die Sicherheit auf vielen der aktuellen Strecken der Rennserie zu verbessern.

Die MotoGP verwendet seit 2012 1000ccm-Motoren, nachdem sie 2007 auf das viel gescholtene 800ccm-Reglement umgestiegen war. Davor, zwischen dem Beginn der neuen Viertakt-Ära der MotoGP im Jahr 2002 und 2006, lag der Hubraum bei 990ccm - und löste die 500er-Ära mit Zweitaktmotoren ab.

Eine weitere wichtige Änderung der Regeln für 2027 ist die Reduzierung der Aerodynamik. Denn die aerodynamische Entwicklung hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Schlachtfeld in der MotoGP entwickelt, obwohl dieser Vorstoß im Allgemeinen einen negativen Effekt auf das Rennspektakel hatte.

Dies wird durch eine Verringerung der zulässigen Größen für den vorderen Teil des Aero-Körpers unter Kontrolle gebracht. Alle Teile, die am Heck des Motorrads hinzugefügt werden, müssen als Teil des gesamten Aero-Körpers homologiert werden. Ein Aero-Update pro Saison ist auch im neuen Reglement erlaubt.

Alle Ride Height Devices, einschließlich der Holeshot-Vorrichtungen für den Start, werden verboten. 2024 war bereits das Ride Height Device fürs Vorderrad verboten worden.

Konzessionssystem bleibt bestehen

Zu den kleineren Änderungen gehört die Reduzierung der Motorenzahl von sieben auf sechs bei 20 Rennen und von neun auf sieben bei 21 bis 22 Rennen. Das Mindestgewicht der Motorräder sinkt von 157 auf 153 Kilogramm, der Tankinhalt von 22 auf 20 Liter im Grand Prix und von 12 auf 11 Liter im Sprint.

Das für 2024 wieder eingeführte Konzessionssystem wird auch 2027 beibehalten, wobei alle Hersteller, die 2026 antreten, den neuen Regelzyklus als Marke der Kategorie B beginnen.

Das bedeutet, dass die Motorenentwicklung eingefroren ist, drei Wildcards pro Saison eingesetzt werden können, während der Saison keine Tests mit Stammfahrern durchgeführt werden dürfen und insgesamt 190 Reifen für Tests zur Verfügung stehen.


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Jeder neue Hersteller, der 2027 einsteigt, wird in Kategorie D beginnen und hat freie Motorenentwicklung und Tests mit Rennfahrern sowie sechs Wildcards und 260 Testreifen.
Der Rang eines Herstellers wird zur Mitte der Saison neu bewertet.

Ein bereits angekündigtes Element der Regeln für 2027 wird die Verwendung von hundertprozentig nachhaltigen Kraftstoffen sein. Die ersten Schritte in diese Richtung wurden in dieser MotoGP-Saison mit der Einführung von Kraftstoffen, die zu 40 Prozent aus nicht-fossilen Materialien bestehen, schon unternommen.

BMW möglicher Neueinsteiger für 2027

Die letzte große technische Überarbeitung des MotoGP-Reglements fand 2016 mit der Einführung der Einheitselektronik statt, die den Abstand zwischen den alles dominierenden japanischen Herstellern und dem Rest des Feldes verringern sollte.

Dies trug letztendlich dazu bei, die Präsenz der Hersteller in der MotoGP zu erhöhen. Suzuki und Aprilia kehrten 2015 in die Serie zurück und KTM stieg 2017 ein.

Seit 2016 haben alle drei Hersteller Rennen gewonnen, während sich Ducati - das nach Jahren der Plackerei ebenfalls von der Regeländerung profitierte - zur dominierenden Kraft in der MotoGP entwickelt hat und den Weltmeister 2022/23 stellte.

In den letzten Wochen hat BMW die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, in den kommenden Jahren in die MotoGP einzusteigen, wobei die Regeländerung 2027 als Einfallstor gesehen wird. Allerdings hat sich die Marke noch nicht festgelegt und betont, in die Regeldiskussionen nicht involviert gewesen zu sein.

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